Ein paar wenige knödelige, tief fliegende Wolken, in einem fast schwarzen Lila schweben im Westen vor orange-pinken Schleierwolken. Dahinter erstreckt sich ein strahlend türkiser Himmel. Eine magische Abendstimmung breitet sich über dem Weinberg aus. Es ist still, aber nicht ruhig. Grillen zirpen, Vögel singen und ich glaube eine Kröte quakt, es könnte sich hierbei jedoch auch um einen Vogel handeln. Es sind sicher ein Dutzend verschiedene Vogelgesänge zu hören, die gemeinsam ein natürliches Orchester bilden. Ein schöner Tagesabschluss für einen gewöhnlichen Tag, der doch auch irgendwie ungewöhnlich war.
Heute war ich mit den beiden Großen auf dem Spielplatz. Wie wunderbar es ist ihre Kreativität im Spiel zu sehen. Wie Salate, Suppen und Knödel gefertigt und verkauft wurden - aus verschiedenstem Grünzeug und Zapfen. Natürlich wurde ich auch gleich zum Mitsammeln abkommandiert. Richtig hübsch wurden die Speisen, fast hätte man meinen können, man könne sie tatsächlich schnabulieren. Vor allem haben sie heute fast nicht gestritten, das fand ich auch sehr angenehm.
Heute habe ich fast den ganzen Tag non-stop gearbeitet - aber freiwillig und mit großer Freude. Denn am heutigen Tag ist der Geburtstag von Dominique, der Großmutter mütterlicherseits der Kinder und sie kommt zu Besuch. Da die Eltern und damit auch ihre Tochter, selbst nicht da sind, habe ich es mir zur Aufgabe gemacht alles so perfekt wie möglich zu machen. Am liebsten isst sie Spargel, Käse und Obst. Also habe ich nachdem die Kinder zur Schule gebracht waren noch ein paar kleine Tomaten (wozu kommt noch) gekauft, Käse, ihr Lieblingsbrot und viel verschiedenes Obst. Von jeder Farbe etwas - vier Kiwis, zwei Pfirsiche, eine Mango, ein Apfel, eine Birne, Erdbeeren und Bananen, außerdem noch Walnüsse und Pinienkerne.
Zu Hause angekommen wurde erst einmal alles schön gemacht und von Staub befreit - niemals hätte ich geglaubt, dass das Wohnzimmer so gut aussehen kann... Noch ein Blumenstrauß für den Tisch und alles ist einfach nur schön. Sehr zufrieden und durch das ganze Aufräumen auch innerlich sortiert, geordnet und gereinigt setze ich mich an ihren Wunsch - ein Sonnenuntergang-Bild. Das letzte Mal habe ich ein bisschen vor mich hingemalt, als die Kinder auch malten und da äußerte sie den Wunsch so etwas in größer haben zu wollen.
Schließlich machte ich mich an die Vorbereitungen für das Abendessen - den Spargel, den wir noch im Kühlschrank hatten, schälen und in mundgroße Stückchen schneiden, die Tomätchen halbieren, eine halbe Lauchzwiebel fein würfeln, die Walnüsse in Honig und Zucker (gab zu wenig Honig) karamellisieren, dann Oscar und mich aufhübschen und noch schicke Kleidung für die Kinder in der Schule einpacken. Beim Kleid für Castille, habe ich natürlich eines genommen, dass Dominique mal für Marie-Caroline genäht hatte. Davon abgesehen ist es auch von allen am schönsten wie ich finde. Wäre es größer, wäre ich versucht es ihnen abzuschwatzen...
Wie schön war es dann als sie kam. Es viel ihr tatsächlich alles auf - vom Aufräumen, über den Blumenstrauß, bis zu den schön angezogenen Kindern. Ich glaube ich habe meine Mutter noch nie so gut in ihrem Wunsch verstanden, dass ihre Taten gesehen würden. (Kuss an dich Mama!)
Auch mein Essen wurde ein voller Erfolg - zur Vorspeise eine Spargel-Tomaten-Pfanne an etwas Lauchzwiebel und mit frischem Peterle, danach das Brot mit dem Käse, oder vielleicht auch eher der Käse mit dem Brot, bei Franzosen ist da das Verhältnis anders und zum krönenden Abschluss den Obstsalat - in den übrigens neben den oben erwähnten Früchten auch noch zwei kleine Orangen kamen - mit frischer Minze aus Arthurs Gärtchen, den Pinienkernen und den karamellisierten Walnüssen.
Bei einem ihrer Geburtstagstelefonate gab sei dem Essen den Namen "un repas de rêve". Die Kinder waren auch sehr glücklich über das Essen - auch wenn ihr Favorit wohl weniger im Gesamtwerk, als in den karamellisierten Walnüssen lag... Natürlich spielt auch die Tatsache, dass ihre Oma jetzt da ist, eine große Rolle, zumal sie auch noch kleine Geschenke für die Kinder mitgebracht hatte. Das meinige möchte sie übrigens Rahmen lassen und in ihre Küche oder ihr Wohnzimmer hängen.
So war ich zunächst sehr produktiv und habe mich darin selbst geordnet und ausgerichtet und sobald dann Menschen um mich herum waren, waren diese alle super glücklich, fast euphorisch. Insgesamt also ein sehr schöner Tag!
Wir sind wieder einmal in Russy-Bémont, bei den Eltern von Albéric. Ich habe euch ja schon von dem großen Herrenhaus erzählt und auch schon ein bisschen von dem Garten. Doch eigentlich war das alles noch eine Untertreibung, vor allem was den Garten betrifft, der eigentlich ein Park ist. Im hintersten Winkel leben vier Hühner, davor sind zwei ordentliche rautenförmig angelegte Beete, umrahmt von weiteren Beeten mit riesigem Ziermohn darin. Eine Blüte ist so groß, wie meine beiden Hände zusammen! Es gibt auch ein Trampolin und natürlich einen Pool. Außerdem Buchsbäume und Büsche in einer Größe, wie man sie nur selten sichtet - natürlich absolut akkurat zurechtgestutzt. Direkt neben dem Pool und der Holzteerasse, auf der wir unsere Mahlzeiten einnehmen, befindet sich eine große, kugelige Eibe, dahinter erstreckt sich dann endlos Wiese. Es blühen kaum Blumen auf ihr, nur vereinzelt kleine Gänseblümchenfelder mit gelben Butterblumensprenkeln, da auch sie ordentlich gestutzt ist. Doch es ist dennoch kein Golferrasen - überall wächst weiches Moos im dichten Gras und schafft Abwechslung beim Barfuß laufen. Mitten drin steht eine große Kastanie, deren rosa Kerzen im Moment kurz vor dem Verwelken stehen. Direkt daneben streckt sich eine Fichte in den Himmel, mit einer ruhigen Eleganz, wie es dieser Baumart kaum zugetraut wird. Einiges an Wiese später kommt dann noch einmal eine Fichte und noch später ein riesiger Ahorn. Rundherum, am Rand des Parks stehen noch weitere riesige Bäume. Insgesamt sind uralt und riesengroß wohl die beiden Adjektive, die das gesamte Anwesen am besten umschreiben. Mir gefällt der Ort hier. Überall gibt es kleine Verstecke und gleichzeitig kann man wild toben auf der großen, weichen Wiese. Fast wie ein Bett ist sie, so dass ich hier sogar einmal Akrobatik mit den Kindern machen kann. Auf der harten Erde im Weingut ist mir das zu gefährlich. So, ich lege mich jetzt noch etwas in die Wiese, oder jetzt wo gerade die Kinder schlafen und mich nicht sehen können, könnte ich auch auf den Ahorn klettern und dort etwas lesen...
Je traverse le sol en pierre toujours froid en direction de la porte-fenêtre. Il fleure la France. Je trouve que chaque pays a sa propre odeur. Mais surtout ça sent la maison où la communauté de Pfaffenhofen passe se vacances. Des souvenirs affluent sur moi et une vague de nostalgie m'envahit. Au-dehors l'odeur de prairie fraîchement tondue m'accueille. Si loin et bleu le ciel s'étend au-dessus de moi. La piscine clapote doucement, les oiseau gazouillent et la tondeuse va bourdonnante entre les arbres gigantesques. C'est beau ici. Très vert et chaud. De loin en loin une petite brise m'effleure. C'est un sentiment archi spéciale, qui prédomine ici. Les souvenirs sont dans l'airs. Les mémoires d'autre place, d'autre temps, d'autres gens. Un atmosphère de famille. La tristesse et la solitude m'envahissent. J'ai du mal du pays. Mais ensuite je souris calmement, enlève mes tongs et rôde pieds nus, dans la prairie. Le jardinier a déjà éloigné avec la tondeuse. En arrière de bourdonnement lointain, le bruissement de feuilles dans le vent et le battement d'ailes dans l'if proche, c'est la silence. J'y plonge. Je suis calme avec mes sentiments et une douce paix intérieur, un paisible bonheur me submerge.
Gestern waren 50 Soldaten der örtlichen, militärischen Helikopterschule hier im Weinberg zu Besuch - das ist irgendwie so eine Art gegenseitige Werbung, ganz verstanden habe ich es nicht. Dabei war natürlich auch gleich einer der Helikopter und Albéric durfte mit fliegen. Ich war fast ein wenig neidisch... Aber so ein Riesentrum, das direkt vor der Nase landet ist auch bereits ziemlich cool. Blumen und Staub wirbeln auf, während die Rotoren ihr lautes Flap-Flap von sich geben. Dazu haben die Soldaten Aufstellung bezogen - in Reihe, dann in Linie, dann ausrichten, ein wenig nach rechts, noch einmal ein wenig nach links, Arme neben den Körper, Arme vor den Körper und Hände ans Gewehr, Arme wieder neben den Körper und dann zum Entspannen hinter den Körper und von vorne - bestimmt an die fünf Mal! Ich hatte Mühe nicht zu lachen... Es hat mich ein wenig an eine LARP-Con (Rollenspiel, ähnlich wie freies Improvisationstheater nur sehr viel umfangreicher und dafür ohne Zuschauer) erinnert, auf der ich mal war (Quiriner Kriegerakademie), nur dass es hier halt kein Spiel war, sondern komplett ernst gemeint.
Da Zitronen Xaver schon seit längerem mit Schaltknüppelbruch in der Werkstatt steht und auf Ersatzteile wartet, fahre ich im Moment den "Roten Riesen", einem Lieferwagen, der nach hinten komplett zu ist, so dass man nach hinten gucken nur die Seitenspiegel hat. An sich macht es Spaß den "Big Red", wie ich ihn auch manchmal nenne, zu fahren, nur rückwärts fahren mag ich mit ihm nicht so gerne. Das ist fast wie blind fahren, als wäre einfach alles toter Winkel. Deshalb nutze ich nur die ganz großen Parkplätze, die jedoch teilweise etwas abgelegener sind. Doch dadurch bin ich heute in den Genuss des Anblicks von großen, gelben Kakteenblüten gekommen.
Auf dem Weg zwischen dem großen Parkplatz in Carcès und der Turnhalle, in der Castille jeden Mittwoch turnt, wachsen auf zerklüfteten Felsen, die sich neben dem Gehsteig erheben riesige Kakteen, die jetzt langsam alle das Blühen beginnen. Zwischen ihnen schwirren Bienen und kleine, weiße Schnecken kleben auf den grauen Felswänden. Immer wieder bin ich verzaubert von der Flora und Fauna, die hier in der Provence verte so üppig und lebendig gedeiht!